Der Karfreitag, ein Tag tiefster Trauer und des Gedenkens an die Kreuzigung Jesu Christi, wird in der Pfarreiengemeinschaft Aub-Gelchsheim, wie in weiten Teilen Deutschlands, als stiller Feiertag begangen. Die Kirchen bleiben in ihrer Liturgie schlicht, die Gläubigen sind zu Besinnung und Gebet aufgerufen. Doch inmitten dieser traditionellen Stille erklingt in den Morgenstunden ein besonderes Geräusch, das vor allem von den jüngsten Mitgliedern der Gemeinschaft ausgeht: das "Rumpeln".
Karfreitag bildet den Höhepunkt der Karwoche und ist für Christinnen und Christen in der Pfarreiengemeinschaft und weltweit von zentraler Bedeutung. Die Gottesdienste sind geprägt von der Erinnerung an das Leiden und Sterben Jesu. Kreuzwegandachten, Passionslesungen und die schlichte Gestaltung der Altäre unterstreichen den ernsten Charakter des Tages. Auch im öffentlichen Leben in der PG herrscht eine zurückhaltende Atmosphäre.
Doch am Morgen des Karfreitags wird die Stille in den Straßen und Gassen der verschiedenen Gemeinden auf besondere Weise durchbrochen. Kinder ziehen in kleinen Gruppen umher, ausgestattet mit hölzernen Rumpelkästen, Ratschen und Klappern. Mit vereinten Kräften erzeugen sie ein markantes, rhythmisch-klapperndes Geräusch – das traditionelle "Rumpeln".
Dieser Brauchtum ist tief in der lokalen Kultur verwurzelt und die Rumpelkästen werden oftmals von Generation zu Generation in den Familien weitergegeben.
Das "Rumpeln" ist für die Kinder in den Gemeinden mehr als nur das Erzeugen von Lärm. Es ist ein gemeinsames Unterfangen, das sie verbindet. Sie ziehen in Gruppen durch ihre Viertel, erleben ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und gestalten aktiv einen Teil des Karfreitags.
Für viele ältere Einwohner der PG ist das Geräusch des "Rumpelns" ein vertrautes und liebgewonnenes Zeichen des Karfreitags. Es weckt Erinnerungen an vergangene Zeiten und ist ein Ausdruck der lebendigen Traditionen in ihrer Heimat.
Der Karfreitag ist in der Pfareiengemeinschaft ein Tag der Stille und des Gedenkens. Das traditionelle "Rumpeln der Kinder" bildet in dieser Stille einen besonderen, lebendigen Akzent, das an diesen Tagen das Läuten der Kirchenglocken ersetzt. Das "Rumpeln" ist somit ein unverzichtbarer Bestandteil des Karfreitags in unserer Pfarreiengemeinschaft und ein Ausdruck der lebendigen Bräuche bei uns auf dem Land.