PG Aub
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Predigt zum Siebten Sonntag der Osterzeit

Dieses schwierige Evangelium war ein Gebet Jesu, das der Evangelist Johannes zu den Abschiedsreden beim letzten Abendmahl setzt, was aber vom Inhalt her auf die Zeit nach der Himmelfahrt Jesu zielt, also die Zeit, in der wir leben, vom Kirchenjahr her und auch im realen Leben.

Jesus bereitet mit diesem Gebet die Jünger darauf vor, dass er sie in der Welt zurücklassen wird. Welt - das meint das, was wir kennen. Unser Leben, unser Alltag, wie er halt so ist, mit all seinen Unvollkommenheiten, Enttäuschungen, Zweifeln und allen Dingen, die wir leider nicht ändern können.

Aber, diese Welt ist nicht gänzlich getrennt von der Welt, in die Jesus geht.

Johannes benutzt für jene Welt den Begriff „Herrlichkeit". Von dort ist Jesus gekommen, dorthin kehrt er zurück. Aber ein Teil von ihm bleibt da! „In ihnen bin ich verherrlicht!", betet er, und meint damit seine Jünger. In denen, die Glauben und an seinem Wort festhalten, wirkt seine Herrlichkeit in diese Welt hinein.

Wir bewegen uns schon zwischen den Welten, wir wissen von der Herrlichkeit und können sie hier wahr werden lassen, wenn wir tun, was Jesus vorgemacht hat. Es ist nicht so, dass die Grenze zwischen den Welten erst mit dem persönlichen Tod überwunden wird.

„Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast.", betet Jesus weiter. Wer Gott als Gott anerkennt -

das heißt einfach, wer glaubt - darf sich schon im ewigen Leben fühlen und als Teil der Herrlichkeit Gottes. Das ewige Leben findet nicht hier in dieser Welt statt, aber es hat hier seinen Anfang. Amen.

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